dachbegrünung

  

Extensiv begrünte Dachstrukturen sorgen für mehr Biodiversität im Garten und im Quartier. Ein ungenutztes Flachdach kann mit gezielten Massnahmen zu einem lebendigen Rückzugsort für Flora und Fauna aufgewertet werden. 

Biotop- oder Biodiversitätsdächer gelten als extensive Standorte im Garten und bieten wertvolle und teilweise geschützte Lebensräume für Tiere und Insekten. Auf extensiven Gründächern können spezielle Pflanzengesellschaften gedeihen. Die Dachbegrünung kann anfallenden Niederschlag kurzzeitig aufnehmen und im Substrat zwischenspeichern. Die Feuchtigkeit dient Flora und Fauna. Überschüssiges Regenwasser wird nach dem Niederschlag verzögert ins Abwassersystem geleitet. Gerade im Sommer und Winter isolieren sie die Gebäudehülle und sorgen zudem für bessere mikroklimatische Bedingungen in ihrer direkten Umgebung. Die extensive Dachbegrünung filtert Schadstoffe aus der Luft und schützt die Dachhaut vor UV-Strahlen, wodurch sich seine Lebensdauer deutlich verlängert.

 

Die extensiv begrünten Dachflächen können vielseitig gestaltet und modelliert werden. 

  • Kleine Kies- und Sandflächen (auch Sandlinsen genannt): Auf diesen können Vögel (z.B. Bachstelze, Haussperling, Hausrotschwanz) ein Staubbad nehmen. Auch Wildbienen, Schnetterlinge (Tagpfauenauge, Kleiner Fuchs, Distelfalter etc.) und andere Insekten (Heuschrecken, Feld-Sandläufer, Kanalkäfer-Arten, Wildbienen, Ackerhummel etc.) nutzen diese Kleinstrukturen gerne zum Sonnenbaden oder um Brutröhren anzulegen.
  • Eine gewollt offenstehende Wasserfläche kann als Tränke und Vogelbad genutzt werden. Dieses wechselfeuchte Element kann zudem auch für Pflanzen ein interessanter Standort sein.
  • Eine gewollt offenstehende Wasserfläche kann als Tränke und Vogelbad genutzt werden. Dieses wechselfeuchte Element kann zudem auch für Pflanzen ein interessanter Standort sein.
  • Mit Totholzstrukturen können Rückzugsorte für Insekten und Vögel geschaffen werden. Abgestorbene Äste und kleinere Wurzelstöcke sorgen für kleine Höhenunterschiede auf dem Gründach. Insekten können dort ihre Eiablage vornehmen. Auch Moose, Flechten und Pilze besiedeln das Totholzmaterial. Bei der Ablage des Astmaterials muss jedoch unbedingt darauf geachtet werden, dass es so verbaut und bei Bedarf auch verankert wird, dass es nicht vom Wind heruntergeweht werden kann.
  • Generell sollte das begrünte Dach nicht einfach flach sein. Mit verschiedenen Substratstärken können kleine «Hügel» geschaffen werden. Mit Tonröhren oder hohlem Astwerk können kleine Höhlenstrukturen für Spinnentiere und Käfer geschaffen werden. Die Tragkraft (Statik) des jeweiligen Daches gibt dabei die Möglichkeiten vor.

Einige Pflanzenbeispiele für das extensive Gründach:

  • Zittergras Briza media
  • Kartäuser-Nelke Dianthus carthusianorum
  • Zypressenblättrige Wolfsmilch Euphorbia cyparissias
  • Echtes Labkraut Galium verum
  • Gewöhnliches Sonnenröschen Helianthemum nummularium
  • Silber-Fingerkraut Potentilla argentea
  • Frühlings-Fingerkraut Potentilla verna
  • Ähriger Ehrenpreis Pseudolysimachion spicatum
  • Scharfer Mauerpfeffer Sedum acre
  • Felsen-Mauerpfeffer Sedum rupestre
  • Milder Mauerpfeffer Sedum sexangulare
  • Nickendes Leimkraut Silene nutans
  • Aufrechter Ziest Stachys recta
  • Arznei-Feld-Thymian Thymus pulegoides,
  • diverse Orchideen, u.a. Gefleckte Fingerwurz Dactylorhiza fuchsii.

Flache Dächer können mit wenig gärtnerischem Zutun rasch zu lebendigen und artenvielfältigen Standorten erweckt werden - wir helfen gerne dabei.