Bereits liegen die ersten Frostnächte hinter uns und die Bäume haben das Laub abgeworfen und sich so auf die kommenden Wintertage eingestellt. In den Gärten tritt nun vegetationsbedingt etwas Ruhe ein. Nicht so für Gärtnerinnen und Gärtner, denn ab jetzt ist die Zeit ideal zum Ausführen von Winterschnittarbeiten.
Neben dem Pflegschnitt im Sommer, bietet der Winter die Möglichkeit, Bäume und Sträucher in laublosem Zustand zu begutachten. Totholz und an- oder abgebrochene Äste in Baumkronen sind nun gut sichtbar und können effizient entfernt werden. Mit dem Auslichten und Verjüngen bleiben gerade auch Wild- und Ziersträucher vital und blühwillig.
Stauden und Gräser, deren oberirdischen Teile nicht verholzen, wie bei Bäumen und Sträuchern, sollten nicht geschnitten werden. Diese benötigen für das Zurückziehen Zeit. Zudem können Samenstände oftmals als Futterquelle dienen und dürres Laub und Stängel ein Ort des Rückzugs für Kleintiere bilden. Ein Rückschnitt und Ausputzen anfangs Frühling ist für die Stauden absolut ausreichend und für Fauna und Flora ideal.
Warum schneiden?
Abhängig vom Wachstumsstadium sollten Bäume, Ziergehölze, Wildsträucher, Obst und Beeren im Garten mindestens einmal pro Jahr oder alle zwei Jahre gepflegt und bei Bedarf verjüngt werden. Der situativ durchgeführte Pflegeschnitt schafft Platz für neue Triebe; zudem erkennt die Fachperson beim Schneiden allfällige Krankheiten frühzeitig und kann diese bei Bedarf behandeln.
Ein weiterer Grund sind oftmals auch knapper werdende Platzverhältnisse und damit verbunden auch die jeweiligen Wuchsformen und -grössen der Pflanzen. Gerade entlang von Parzellengrenzen, im Bereich von Trottoirs, angrenzenden Verkehrsflächen, Aus- und Einfahrten gelten bestimmte Auflagen seitens der Gemeinden. Aber Vorsicht: Zu starker Rückschnitt schädigt den Habitus der Pflanze, fördert Schadorganismen, wie Pilzkrankheiten und hat oft ein verstärktes Wachstum zur Folge.
Worauf kommt es an?
Wichtig ist das fachliche Verständnis für die Pflanze und deren Pflege. Zu dieser gehört auch das passende Werkzeug. Gut geschliffen und desinfiziert sollte dies beim Pflegeeinsatz sein und die Gärtner*in muss mit der jeweils richtigen Schnitttechnik arbeiten. Gehölze werden so geschnitten, dass ihre natürliche Form, der Habitus, auch nach dem Pflegeeingriff erhalten bleibt. Eine fachliche Faustregel besagt u.a., dass maximal ein Drittel der Blattmasse abgeschnitten werden sollte. Zuerst wird immer dürres und krankes Holz entfernt. Bei Bäumen wird in aller Regel von oben, an der Triebspitze, nach unten gearbeitet. Bei Sträuchern verhält es sich etwas anders. Beim Auslichtungsschnitt werden je nach Art und Grösse drei bis fünf alte Äste ganz aus der Basis entfernt. Die übrigen Triebe werden stehengelassen und bei Bedarf angeglichen.
Um die Gehölze mit dem Schnitt zu fördern und nicht zu beeinträchtigen, muss man sie kennen. Nicht alle Pflanzen vertragen das Auslichten gleich gut. So ist es zum Beispiel unerlässlich zu wissen, ob ein Ziergehölz am ein- oder mehrjährigen Holz erblüht. Damit kann die Blüte des Zierstrauchs gezielt gefördert werden.
Die Thematik rund um das Schneiden ist vielseitig und komplex. Falsches Schneiden ist zwar rasch getan, hat aber oft schlechte Folgen für die Pflanze. Wir von naturreich gmbh stehen Ihnen deshalb gerne mit Rat und Tat zur Verfügung. Am besten rufen Sie uns einfach an oder schreiben uns eine eMail (info@naturreich-gartenbau.ch).