pflanzen giessen

  

Die sich ändernden klimatischen Bedingungen werden auch im Garten sicht- und spürbar. Einzelne intensive Sonnentage reichen oft schon, die Boden oder Pflanzsubstrate auszutrocknen. In den Sommermonaten sorgen lokale Gewitter zwar temporär für viel Niederschlag, dieses schnelle Nass bleibt in der Regel nur auf der Oberfläche liegen, sorgt so für viel Feuchte und Verdunstung und ein treibhausartig-feuchtwarmes Klima. Trotz Niederschlag bleiben die Pflanzenwurzeln jedoch trocken.

 

Das Pflanzen giessen gehört im Sommer somit zu den wichtigsten Aufgaben im Garten. Es lohnt sich, Pflanzen während der Hitzeperioden gezielt und überlegt zu giessen. So ganz nach dem Motto: Weniger ist mehr!  Dazu nachfolgend einige grundlegende Tipps zum Giessen:

  • Mit dem Finger fühlen und prüfen, ob die Erde im Wurzelbereich noch feucht ist. Bleibt der Finger trocken, ist es Zeit zum Giessen. 
  • Weisen Pflanzen ein eher welkes Erscheinungsbild auf, muss dies nicht immer zwingend Wassermangel bedeuten. Solche Anzeichen können unter anderem auch auf Staunässe oder durch Schadorganismen hervorgerufenen Wurzelfrass deuten.
  • Nur bei Bedarf, dafür in ausreichender Menge giessen. Der ganze Wurzelbereich soll danach feucht sein. So können alle Wurzeln Wasser aufnehmen und nicht nur diejenigen in den obersten Schichten. Auch werden die Pflanzenwurzeln so gezwungen, tiefer ins Erdreich hineinzuwachsen, weil sie die Feuchtigkeit nicht nur auf die Oberfläche verteilt hat. Das Wurzelwerk wird damit widerstandsfähiger und hält Trockenheit besser aus. Dies gilt selbstverständlich nicht für frisch gepflanzte Setzlinge oder Ansaaten. Diese Wurzeln befinden sich da erst in der obersten Bodenschicht und dieser Bereich trocknet rasch aus.
  • Häufiges Wässern in vielen kleinen Gaben kann zu Pilzkrankheiten führen. 
  • Faustregel: Pflanzen mit fleischigen, ledrigen oder kleinen Blättern brauchen tendenziell etwas weniger Wasser als gross- oder dünnblättrige Arten. 
  • In Zierrasenflächen werden mit dem Überbrausen und Benetzen der Oberfläche, spinnenartig wachsende Ungräser, wie die Fingerhirse oder die Gemeine Rispe gefördert. Diese lieben das Abbrausen und eine ausgetrocknete Rasentragschicht.
  • Rasen bewässern ist eine Kunst, welche mit dem Spezialisten besprochen werden sollte. Gerade beim flächigen Bewässern sollte das Wasser immer als wertvolle Ressource gesehen und deshalb überlegt, zielführend und möglichst nachhaltig eingesetzt werden.
  • Generell nicht die Blätter der Pflanzen überbrausen. Dies kann Blattkrankheiten aktiv begünstigen. 
  • Die Abend- und frühen Morgenstunden sind der ideale Zeitpunkt zum Giessen. Tagsüber ist der Verdunstungsprozess zu intensiv. Zudem kann der sogenannte Lupeneffekt zu starken Verbrennungen an den Blättern führen. Dieser Effekt entsteht, wenn Sonnenstrahlen mit Hilfe von Giesswassertröpfchen auf den Pflanzenblättern gebündelt und so ungewollt starke Verbrennungsschäden ermöglicht werden. 
  • Sehr kaltes oder heisses Wasser kann bei der Pflanze einen Schock auslösen. 
  • Wenn möglich mit gesammeltem Regenwasser giessen. Pflanzen nehmen weiches Giesswasser generell besser auf als hartes, frisches (kalkhaltiges), mit Mineralien angereichertes Leitungswasser. Auch aus ökologischer Sicht ist das Verwenden von Regenwasser sinnvoll. Eine einfache Regentonne oder ein Regenwassertank könnten hier in kürzester Zeit schon Einiges bewirken.
  • Bei grossen Mengen von Trog- und Kübelpflanzen und bei intensiven Bepflanzungen auf Dachterrassen (Extremstandorte) empfiehlt sich das Installieren einer fixen Tropfbewässerung, bei der Wasser tröpfchenweise aus einem Schlauch an den Verwendungsort geführt und dort ganz gezielt und dosiert seine Wirkung erbringt. Einmal vom Profi installiert, ist diese Art von Bewässerung wasser- und zeitsparend. 

 

Vorbeugende Massnahmen

  • Regelmässige Kompostgaben können strukturarme Böden situativ und über eine längere Zeitspanne verbessern.
  • Dicht bewachsene Oberflächenstrukturen (z.B. Mischstaudenpflanzungen) sorgen unter anderem für mehr Wasserspeichervermögen, reduzieren die Verdunstung und verbessern die bestehende Bodenstruktur.
  • Gezieltes Mulchen von Beeten und Rabatten dient als Verdunstungsschutz, reduziert die Bodentemperatur und ist entsprechend wassersparend.
  • Zierrasenflächen schrittweise reduzieren und durch extensivere Grünflächenformen mit erhöhter Widerstands- und Pufferfähigkeit ersetzen.
  • Zunehmend auf hitze- und stresstolerantere Pflanzengesellschaften setzen.
  • Das eingesetzte Giesswasser möglichst direkt zur Pflanze führen.

Die Gesundhaltung von Pflanzen liegt uns als gärtnerischer Fachbetrieb am Herzen. Für die Pflanze ist Wasser dazu notwendig. Möglichst schonendes und sinnvolles Umgehen mit der Ressource Wasser gehört unbedingt dazu. Fragen Sie uns, wir unterstützen Sie gerne bei der fachbezogenen Pflege Ihrer Pflanzen.