Ursprünglich wurden Hausbäume zu Selbstversorgungszwecken gepflanzt. Alte Hochstamm-Kirschbäume und Walnussbäume in unmittelbarer Nähe von Bauernhäusern sind Zeugnis dieser Zeit. Hausbäume schützten Hausfassaden, Eingangsbereiche und Gärten vor Wind und Wetter und Blitzeinschlägen. Vielen Bäumen kam aber auch eine symbolische Bedeutung zu. Diese Symbolik ist auch heute noch vielen Baumliebhaberinnen und -liebhabern bekannt: Eichen gelten zum Beispiel als Wahrzeichen für Standfestigkeit, Stärke und Wahrheit. Linden hingegen stehen für die Güte und Gastfreundschaft.
Oft wurden Hausbäume zu besonderen Anlässen gepflanzt: Geburt, Taufe, Heirat und Hausaufrichte. Mit der Rückbesinnung unserer Gesellschaft auf Beständigkeit und Tradition erlebt dieser Brauch seit einigen Jahren ein Revival.
Bäume geben dem Garten ein Raumgefühl und übernehmen wichtige Funktionen: im Eingangsbereich gepflanzt, begrüssen sie Gäste und weisen ihnen den Weg zum Haus; sie beschatten Sitzplätze an heissen Sommertagen, bilden ein grünes Dach, erschaffen mikroklimatisch wertvolle Bedingungen, dienen als Habitate für Tiere und schützen vor unerwünschten Einblicken. Zudem verfügt ein Baum in der Regel über einen hohen ökologischen Wert: Kohlendioxid wird verarbeitet, die Umgebungsluft gekühlt und Sauerstoff produziert.
Vor einer Baumpflanzung ist es wichtig, sich fachlich gut beraten zu lassen. Es gilt, den Baum anhand der Platzverhältnisse, der Bodenbeschaffenheit und der Standortbedingungen entsprechend auszusuchen. Auch Wünsche und Ansprüche der Besitzer müssen in den Entscheidungsprozess mit einbezogen werden. Je nach Gattung und Art besitzt ein Baum eine spezielle Wuchsform, attraktive Blüten, geniessbare Früchte, eine reizvolle
Rindenzeichnung oder aussergewöhnlich geformtes Laub mit einer leuchtenden Herbstfärbung. Im Idealfall deckt ein Baum mehrere dieser Eigenschaften ab und erfreut den Betrachter das ganze Jahr immer wieder von neuem.
Das Baum-Sortiment hat sich seit jeher laufend den sich verändernden Grundstücksgrössen angepasst. So gibt es heute interessante und standortgerechte Bäume mit kleinbleibenden und kompakten Kronen, welche im Siedlungsraum und insbesondere in kleineren Gartenstrukturen optimal ihren Platz einnehmen. Auch gibt es Bäume, welche mit den klimatischen Bedingungen von heute besser umgehen können und in Bezug auf Hitze, Trockenperioden und Schadorganismen robuster und widerstandsfähiger sind. Gefragt werden zunehmend widerstandsfähige, zähe, winterharte Arten, welche aber auch lange Trockenperioden überleben können. Viele von ihnen stammen ursprünglich aus Südost-Europa, wo heute schon Klimabedingungen herrschen, wie sie für bestimmte Gegenden in der Schweiz für die nächsten Jahrzehnte prognostiziert werden:
- Echte Mispel
- Säulen-Hainbuche
- Manna-Esche
- Europäischer Zürgelbaum
- Purpurerle
- Hopfenbuche
- Sandbirke
Mit einer dem Standort entsprechenden Wahl, einer angepassten Bodenvorbereitung, fachlich einwandfreier Pflanzung und Verankerung gelingt die Starthilfe und das optimale Anwachsen des Baumes. Regelmässig erfolgende, fachlich geplante und gezielte Pflegeeingriffe (Sommerschnitt, Winterschnitt) sorgen dafür, dass Bäume langlebig vital und gesund bleiben und tragen so zum Gesamtwert des Gartens und der weiträumigeren Umwelt bei.